Das Albiger Ortswappen

von Günther Trautwein

Gerichtssiegel von 1602
Gerichtssiegel von 1602
Ortswappen von 1928
Ortswappen von 1928

Albig gt-. Eine beliebte Station bei Ortsrundgängen ist immer der Dorfbrunnen in der Langgasse. Ein ortsgeschichtlich äußerst interessanter Punkt in der Gemeinde, wegen der früheren Weed an dieser Stelle, der nahen “Oberen Pforte”, der früheren Ortsbegrenzung und dem ehemaligen Standort der “Germania”, dem Denkmal des deutsch-französischen Krieges von 1870/71.

Aber aus einem weiteren Grund ist diese Stelle von großem Interesse. Auf dem neuen Dorfbrunnen findet der Betrachter zwei Abbildungen, einmal das heute gültige Albiger Ortswappen und auf dem vorderen Wassertrog ein Gerichtssiegel. Das Gerichtssiegel ist mittlerweile leider stark verwittert, so dass nur noch Eingeweihte erkennen, was hier dargestellt ist.

Das Ortswappen von Albig wurde 1928 vom damaligen evangelischen Pfarrer Becker gestaltet und zeigt im oberen Teil den Kurpfälzer Löwen und im unteren Teil monogrammartig die Großbuchstaben A L. Der Kurpfälzer Löwe steht für die frühere Zugehörigkeit des Dorfes Albig zur Kurpfalz. Der untere Teil des Wappens ist einem Gerichtssiegel aus dem Jahr 1602 entlehnt. Die mündlich überlieferte Interpretation, im Gerichtssiegel sei ein Galgen dargestellt, ist somit nicht mehr haltbar.

Zu dem Gerichtssiegel ist eine Ausarbeitung von A. Menniger aus dem Jahr 1938 beigefügt. Eine weitere Kommentierung ist deshalb nicht erforderlich. Auf die Ausarbeitung zu dem Albiger Gerichtssiegel bin ich bei der Durchsicht des Archivs des leider verstorbenen Albiger Bürgers Karl Knobloch gestoßen, der sich bei der Erstellung der Ortschronik und der Aufarbeitung der Geschichte der Albiger Vereine große Verdienste erworben hat. Das Archiv hat mir die Familie Knobloch freundlicherweise überlassen. Auf dem unteren Bild sind auch die im Bericht Menninger genannten Wappen deren “von Albich” dargestellt. Das Bild ist eine von Hermann Schollenberger geschaffene Nachzeichnung und Vergrößerung einer leider verschollenen etwa DIN A4 großen Originalzeichnung.

Nachzeichnung von Hermann Schollenberger